Es braucht mehr interkulturelle und interreligiöse Dialoge, die den Wertewandel tragen. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Frage, auf wessen Schultern die demografisch dringliche Frage nach Pflege und Fürsorge gelegt sein wird, kann nur mit Fachinformation und Praxisbeispielen angegangen werden. Dieser Band bietet Grundlagenwissen zum Sachstand und zeigt die unterschiedlichen religiösen und säkularen Standpunkte auf.

Gegenseitige Sorge ist in allen Glaubensgemeinschaften dieser Welt und den Menschenrechten ein fest verankerter Wert. Geleistet wird sie hauptsächlich von Frauen. Diese werden in den drei großen monotheistischen und patriarchalischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, bis heute meistens als Menschen zweiter Klasse behandelt. Männer, die sich den Rollenvorschriften für ihr Geschlecht nicht beugen, erleben soziale Sanktionen. Der Versuch, die Bedeutung von Fürsorge in einer rasanten demografischen, interkulturellen, religiösen und gleichstellungsreflektierten Entwicklung neu zu definieren, bringt Zusammenhänge zutage, die den Blick auf Theorie und Lebenswirklichkeit schärfen. Die Sozialpolitik kann im Austausch mit (inter-)religiösen und säkularen Überlegungen zu tragfähigen Entscheidungen finden. Dieser Band legt Fachwissen, Standpunkte und Argumente aus unterschiedlichen Blickwinkeln vor.