Er war eng befreundet mit Peter Hille und Else Lasker-Schüler. Gemalt hat ihn Oskar Kokoschka. Auf Robert Musil wirkte er pathologisch. Schon vor dem Dritten Reich war er als im „Ersten Weltkrieg gefallener Jude“ fast vergessen: der Elberfelder Schriftsteller und Mitspieler der Berliner Bohème Peter Baum (1869–1916). Sein Novellenband "Im alten Schloß" erschien zuerst im Jahr 1908. Baum umkreist darin die menschlichen Sehnsüchte und Abgründe. Mal brutal deutlich, mal traumartig verworren zeigt er seine Protagonisten im Spannungsfeld von Zerstörungslust und Kultiviertheit, Rebellion und Anpassung, Eros und Agape. Wie ist die erschreckende Leere, die nach dem Bedeutungsverlust der Religion entstandenen ist, zu kompensieren? Auf bizarre und schalkhafte Weise suchen bei Peter Baum versehrte Menschen nach Sinn und Glück. Am Ende beginnen sie zu ahnen, dass man längst nicht alles verstehen kann oder begreifen muss, und es sich mit dem trügerischen Schein besser leben lässt als mit der scheinbar unverbrüchlichen Ordnung der bürgerlichen Dinge.