Vergessen war Köppens Roman »Heeresbericht« eigentlich nie, aber es braucht wohl den Hype um die Jahrestage des Ersten Weltkriegs, um sich wieder der herausragenden literarischen Qualitäten dieses erzähltechnisch fortschrittlichsten unter den Antikriegsromanen bewusst zu werden. Köppen meldete sich 1914 freiwillig, erlitt sowohl eine Schussverletzung als auch ein psychisches Trauma, verweigerte 1918 vor Kriegsende noch den weiteren Dienst und landete dafür in einer Irrenanstalt. Dieses Schicksal lässt der spätere Autor, Journalist und Lektor seine Hauptfigur nachleiden, und er konterkariert es mit einer Montage echter und fiktiver Dokumente zum Wahnsinn des Krieges und der propagandistischen Kriegshetze.