Mit ihrem Portrait des Halligbauernhofs 'Mutterhof' und seiner Bewohner gelang der Heimatschriftstellerin Felicitas Rose (1862 - 1938) ein eindringliches Bild der Lebensverhältnisse auf den ostfriesischen Inseln zu Beginn des Jahrhunderts, das den Vergleich mit Theodor Storms 'Schimmelreiter' nicht scheuen muss.
Fleiß, Gehorsam, Fruchtbarkeit und Gottesfurcht bestimmen das Leben der Frauen in dieser von jahrhundertealten Traditionen geprägten Welt, in die nun die Moderne zu drängen beginnt. Der Herr auf dem Mutterhof auf Hallig Likamp ist der männliche Erbe Edlef Holgers - aber das Sagen hat die 'Ahne', die bald neunzigjährige Urgroßmutter. Ohne ihren Segen kann auf dem Hof nichts gedeihen. Als Edlef anstatt der zupackenden Akke Luers die einfühlsame Maren Wögens zur Frau nimmt, wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die bald zu dramatischen Veränderungen führt - bis hin zu Auswanderung, Selbstmord und Ehebruch. Eine spannende Lektüre, nicht nur für den Urlaub an der Nordsee.

Felicitas Rose: Der Mutterhof - Ein Hallig-Roman. Originalausgabe: Berlin 1918. Sorgfältig überarbeitete Neuausgabe von Christian Reichenbach; in neuer Rechtschreibung; Hochglanzausgabe, broschiert auf weißem Papier.