Am 24. April 2015 jährt sich zum 100. Mal der Tag, an dem in der heutigen Türkei der Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern seinen Anfang nahm. 1,5 Millionen Menschen starben in den darauffolgenden Massakern, Hunderttausende flüchteten. Familien wurden auseinandergerissen und in alle Welt verstreut – oft ohne voneinander zu wissen. In der Schweiz, die als Fluchtort eine besondere Rolle spielte, leben heute rund 6000 Armenierinnen und Armenier. Der Genozid und dessen Leugnung belasten jede dieser Familiengeschichten –, aber was genau bedeuten sie für die armenische Identität? Und woran orientiert sich heute das Bewusstsein von Armenierinnen und Armeniern? Manuschak Karnusian hat ausführliche Gespräche mit Armenierinnen und Armeniern in der Schweiz geführt. Sie lässt Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft davon erzählen, wie ihre Vorfahren den Völkermord überlebt haben, über welche verschlungenen Wege sie in die Schweiz fanden, wie sie heute leben und ihre Traditionen und Kultur pflegen. Entstanden sind rund ein Dutzend berührender, intensiver Geschichten.