Die Gletscher ziehen sich unaufhaltsam zurück, die Folgen des Klimawandels nehmen immer bedrohlichere Ausmasse an. Der vorliegende Bildband macht diesen Wandel sichtbar und führt uns die dramatischen Veränderungen im Landschaftsbild der Jungfrauregion konkret vor Augen. Kaum noch vorstellbar, dass es die Gletscher waren, die vor mehr als zwei Jahrhunderten die ersten Besucher in die Alpentäler des Berner Oberlandes lockten. Die Eisriesen galten als Naturwunder. Wer es sich leisten konnte,
wollte diese Sensation sehen. In Grindelwald stiessen die Gletscher bis tief ins Tal vor und konnten daher leicht besichtigt und relativ gefahrenlos erkundet werden. So wurden sie zu wahren Touristenmagneten und kurbelten den Fremdenverkehr im 19. Jahrhundert entscheidend an. Seither hat die Jungfrauregion einen grossen Wandel erlebt. Der Bildband stellt 'Einst und Jetzt' plastisch gegenüber. Dabei geht es nicht nur um Gletscherschwund und landschaftliche Veränderungen in der Jungfrauregion. Gezeigt wird exemplarisch, wie sich die touristische Erschliessung auf Dorfstrukturen im Berner Oberland ausgewirkt hat. So hat der sprunghafte Anstieg der ausländischen Besucher im Zug der rasanten touristischen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige Tourismuszentren wie Interlaken und Grindelwald in wenigen Jahren markant verändert.
Der Bildband ist als Ringbuch konzipiert und zeigt den rasanten Wandel in der Alpenwelt der Jungfrauregion. Landschaften und Dörfer, wie wir sie heute vorfinden, werden nach alten Vorlagen fotorealistisch rekonstruiert und mit Hilfe einer Folientechnik so dargestellt, wie sie in früheren Zeiten ausgesehen haben. Diesen eindrücklichen Einst- und Jetzt-Vergleich gibt es in dieser Form bisher nicht. Der Begleittext und
zahlreiche Fotos und Illustrationen vermitteln Einblicke in die historische und touristische Entwicklung des Berner Oberlandes von den Anfängen des Fremdenverkehrs bis heute.