Herausragende Fachkompetenz, intellektuelle Selbstständigkeit und persönliche Integrität – dies zeichnete den international anerkannten Archäologen Guido von Kaschnitz-Weinberg (1890-1958) aus. An die Goethe- Universität Frankfurt wurde er 1940 trotz seiner kritischen Haltung zum Nationalsozialismus berufen, die er mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin Marie-Luise Kaschnitz, teilte. Aufgrund seiner persönlichen und fachlichen Reputation wurde ihm nach dem Zweiten Weltkrieg die politisch heikle Mission übertragen, die Wiedereröffnung des deutschen Archäologischen Instituts in Rom vorzubereiten und dieses zu leiten. Claudia Becker und Wulf Raeck zeichnen nun zum ersten Mal die Biografie des Archäologen nach. Blickpunktkapitel über die vom ihn mit entwickelte Strukturforschung sowie über das Ehepaar Kaschnitz vervollständigen ein vielfältiges und bemerkenswertes Mosaik zu Leben und Werk des Guido von Kaschnitz-Weinberg.