Die reformatorische Bewegung im 16. Jahrhundert hat nicht nur die kirchlichen, sondern auch die politischen Verhältnisse radikal umgewälzt. Mit den 95 Thesen wurden von Martin Luther öffentliche Diskussionen und Entwicklungen angestoßen, die auf lange Sicht neue Formen von Verständigungsprozessen hervorbrachten. Angesichts globaler Bedrohungen stellt sich für zivilgesellschaftliche Akteure heute die Frage, wie sie Beteiligungsprozesse initiieren können, die die Demokratie stärken und die massiven Probleme in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft lösen helfen. Welche Funktion haben Bildung und Wissenschaft im demokratischen Kräftespiel? Welche Rolle kann eine Kirche spielen, die sich reformatorischen Gewissheiten verbunden weiß?