Schweizer Frauen engagierten sich während des Zweiten Weltkriegs auf unterschiedliche Weise im Bereich der Flüchtlingshilfe. Sie kümmerten sich um die Flüchtlinge in der Schweiz, sammelten Geld und Naturalien oder suchten Freiplätze in Familien. Im Zentrum stehen die Handlungsmöglichkeiten der Frauenorganisationen in ihrer Hilfe für die jüdischen Flüchtlinge – zwischen Protest gegen die restriktive Flüchtlingspolitik und loyaler Zusammenarbeit mit den Behörden.
Mit dem Bekanntwerden der Verfolgung der Jüdinnen und Juden mussten die Frauenvereine einerseits eine Haltung zur restriktiven schweizerischen Flüchtlingspolitik entwickeln, andererseits wurden sie verstärkt auch im Ausland tätig. Das Schweizerische Rote Kreuz entsandte Fürsorgerinnen in französische Internierungslager, die dort direkt mit der Deportation ihrer Schützlinge konfrontiert wurden. Einige Frauen halfen Flüchtlingen über die Grenzen und machten sich dadurch strafbar. Das Buch gibt einen Einblick in die vielfältige Flüchtlingshilfe von Schweizer Frauen und thematisiert die Ambivalenz des Helfens im Rahmen der behördlichen Vorgaben.