In fast jedem Mosebachroman finden Rituale und Belehrungen an denkwürdigen Orten statt. Russische Orthodoxie im Polarmeer und afrikanischer Exorzismusin einer Frankfurter Garage gehören ebenso hierzu wie eine Blutorgie in einem Pariser Theater oder indische Ahnenriten. Köhler nimmt Mosebachs Papstessay („Der Ultramontane“) und eine Reisebeschreibung („Stadt der wilden Hunde“) als Leseanleitung fu¨r die Romane, um vor diesem Hintergrund dessen teils subtil, teils massiv katholische Denkart deutlich zu machen. Mosebachs katholische Rezeption des Schelmenromans in Theorie und Praxis wird skizziert.
Zudem erfahren die vielfachen Bezüge zum katholischen Denker und Staatsrechtler
Carl Schmitt eine besondere Würdigung.
Das Buch liefert einen Überblick über Mosebachs Prosa, auch über seine frühen Erzählungen. Tabellarische Übersichten erleichtern die schnelle Orientierung, ein Register ermöglicht die gezielte Stellenrecherche.
„Der katholische Roman“ führt Gedanken aus „Die Schönheit des Opfers“ (2007) fort, ist zugleich zweiter und selbständiger Band einer Mosebach-Erkundung.
„Insgesamt eine überaus kluge Interpretation von Mosebachs Romanen“, „als guter Einstieg zu empfehlen“ (ekz-Informationsdienst über Steffen Köhler, „Martin Mosebach – Die Schönheit des Opfers“).