Die vorliegende Studie beschreibt über Architektur in Literatur eine andere Art von Mediengeschichte. Indem die Interpretationen moderne Diskontinuitäten der intermedialen Beziehung zwischen gebauten Räumen und literarischen Texten aufdecken, eröffnen sie die Möglichkeit, jenen Gegenstand zu historisieren, der gegenwärtig ebenso abstrakt und wie vertraut erscheint: Medialität. Verglichen mit der Forschungstradition handelt es sich hierbei nicht um ein medientechnisches Dispositiv, d.h. um einen Komplex aus medialer Formatierung und kultureller Wissensbildung mit anthropologischem Schwerpunkt. Vielmehr werden entlang der Text-Reihen einige frühe Herkunftslinien medialen Denkens lesbar: der vorgängige Status der Vermittlung (Kapitel I), intersubjektive Gleichförmigkeit medialer Erfahrung (Kapitel II), das irritierende Mitwirken des Materiellen (Kapitel III) und die generative Leistung des Medialen (Kapitel IV). Obwohl die vier Hauptteile der Arbeit problemgeschichtlich je verschiedene Themen behandeln (Kontinuität - Utopie - Zeichenarten Symbol/Metapher - Autorschaft), bilden sie eine Einheit in ihrer genealogischen Perspektive auf medientheoretisches Grundwissen.