Holz als natürliche und nachwachsende Ressource wird seit Jahrtausenden vor allem im Gebäudebau verwendet. Davon zeugen vor allem mittelalterliche und neuzeitlichen Bauten und moderne, teilweise ökologisch begründete Trends, die ihre Wurzeln in der europäischen und vorderasiatischen Antike findet. Dabei finden wir heute Holzhausbauten sowohl im sakralen als auch im profanen Raum, als Wohnobjekt, als Funktionsbau, als Unterstand, mit Rundbalken oder nur als Bretterverschlag und in anderen Formen und Funktionen.

R. Absmeier nähert sich dem Thema von zwei Seiten: Auf der einen Seite widmet er sich als Altertumswissenschaftler dem Thema, das durch die Vergänglichkeit seiner Basis immer wieder genau "unter die Lupe genommen wird"; andererseits haben wir hier den seltenen (und vorteilhaften) Fall, dass der Autor auch als ausgewiesener Handwerker vom Fach ist und deshalb dem Material und dem Thema mehr abgewinnen kann, als es im ersten Block den Anschein hat. Ihm gelingt durch eingehendes Quellenstudium (vor allem sind hier Theophrast und Plinius d. Ältere zu nennen) und durch die Anwendung handwerklicher Fertigkeit im Bereich "praktische Archäologie" der Nachweis, auf welche Art hölzerne Bauwerke errichtet und repariert werden konnten. Darüber hinaus widmet er sich den aktuellen Rekonstruktionsversuchen eines latènezeitlichen Grubenhauses in Bliesbruck-Reinheim (saarländisch-lothringisches Grenzgebiet) und kann uns einen genauen Einblick in Planungen, Kalkulationen und Ausführung eröffnen.