'Sokrates. Wer denkt, er könne seine Kunst in Geschriebenem hinterlassen, und wer es aufnimmt mit der Meinung, etwas Klares und Zuverlässiges sei aus Geschriebenem zu entnehmen, der ist von reichlicher Einfalt belastet und ist wahrhaftig des Spruchs des Ammon unkündig, wenn er geschriebenene Worte zu anderem von Nutzen glaubt als dazu; den Wissenden zu erinnern, worüber geschrieben steht.'
Platons Phaidros-Dialog als einen Grundlagentext der Medientheorie nicht allein der Schrift, sondern der ›Medien‹ schlechthin vorzustellen ist ein Anliegen der vorliegenden Neuausgabe, die dabei gleichzeitig die Ambition präsentiert, diese Schrift buchgestalterisch neu zu zeigen und damit zugleich auch die erste deutsche Übersetzung von Friedrich Schleiermacher erneut bzw. überhaupt erst wieder zugänglich zu machen. Das Vorwort des Herausgebers erläutert hierzu die design-praktischen Aspekte, das Nachwort faltet Platons Text zurück auf grundsätzliche medienphilosophische bzw. medienarchäologische Überlegungen, die nicht zufällig auf dessen dekonstruktivistische Lektüre durch Jacques Derrida zulaufen.
Der Herausgeber Prof. Dr. Oliver Ruf ist Professor für Medienästhetik und Gestaltungswissenschaften.
Die Gestalterinnen Carmen Kesselring, Theresa Knauß, Beate Müller, Katharina Roeder und Saskia Schmitt studieren Medienkonzeption und OnlineMedien.