n Zeiten des demografischen Wandels steigt der Bedarf an innovativen und umfassenden Versorgungskonzepten für ältere Menschen an. Denn die Menschen werden nicht nur immer älter, sondern hiermit verbunden steigt auch die Inzidenz und Prävalenz von Krankheiten und hieraus folgenden Behinderungen, die die Lebensqualität betroffener Personen sowie des sozialen Umfelds reduzieren.
Die Etablierung telemedizinischer Systeme und Dienstleistungen in den Gesundheitsprozess stellt hierbei eine äußerst vielversprechende Möglichkeit dar, den mit den Verschiebungen in der Altersstruktur einhergehenden Herausforderungen effektiv und nachhaltig zu begegnen. Für eine erfolgreiche Technikintegration in die medizinischen Versorgungsprozesse und die damit verbundene Nutzbarmachung der vorhandenen Potenziale ist ein integriertes und altersdifferenziertes Vorgehen bei der Konzeption, Auslegung und prototypischen Realisierung notwendig. Hierbei müssen zielgruppenspezifische Bedürfnisse berücksichtigt werden, um mögliche Barrieren für die Mensch-Maschine-Interaktion frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.
Ausgehend von den altersbedingten Veränderungen der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -abgabe werden in dieser Publikation die ergonomischen Anforderungen für eine selbstständige und fehlerrobuste Benutzung telemedizinischer Systeme und Dienstleistungen in der häuslichen Nachsorge evaluiert. In sieben empirischen Studien zu konkreten, für die individuelle medizinische Versorgung relevanten Anwendungsfällen werden für repräsentative Kohorten die psychophysikalischen Wirkzusammenhänge partizipativ untersucht und hierauf aufbauende Gestaltungshinweise zur Produktentwicklung abgeleitet.