Der Ökologe Gottlieb Eder hat sich, von Fernweh getrieben, an die Fersen der Dinosaurier geheftet und nach Zentralasien begeben. Mongolei! Reiseprospekte und Internet-Recherchen versprachen unglaubliche Eindrücke in den endlosen Weiten der Steppe.
Doch die Realität sieht anders aus. Eders Hotel ist verwahrlost, und die stille Idylle der Jurtensiedlung außerhalb des Speckgürtels von Ulan Bator wird von penetrant stinkenden Plumpsklos ohne fließendes Wasser geprägt. Auf den Kulturschock im Moloch der Hauptstadt folgt das ersehnte Naturerlebnis, denn Eder macht sich gemeinsam mit seinen Reisegefährten auf den Weg Richtung sibirische Grenze. Rentiernomaden und unbegradigte Flüsse sind das Ziel. Tatsächlich bringen die in Österreich gebundenen Heuschrecken erstklassige Beute für den begeisterten Fliegenfischer.
Dann jedoch geht es rasant bergab. Und zwar nicht nur im Landcruiser, sondern auch mit Eders Eingeweiden. Diese sind dem bei einer Gastfamilie verzehrten fetten Hammelfleisch und den fremden Bakterien nämlich nicht gewachsen. Der Outdoor-Freak beißt sich durch. Er absolviert sogar seinen ersten Querfeldein-Ritt. Bis er eines Tages mutterseelenallein durch die Landschaft irrt und seine Körperfunktionen kaum noch aufrecht erhalten kann.
In seinem packenden Reise-Thriller spart der pensionierte Lehrer nicht mit Selbstironie. Ein Buch für alle, die auch vom Sofa aus richtig großes Abenteuer erleben wollen. Note: Sehr gut.