Ein Streifzug durch vier Jahrhunderte der Geschichte der badischen Markgrafschaften und ihrer Bildungseinrichtungen, die in regionaler Ausprägung die geistesgeschichtliche Entwicklung der Pädagogik im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation widerspiegeln.
Einerseits finden sich herausragende Bildungsstätten wie die frühhumanistische Lateinschule in Pforzheim, das Gymnasium illustre in Durlach oder die Piaristenschule in der Residenzstadt Rastatt. Andererseits betrifft aber die allgemeine Misere des Volksbildungswesens der frühen Neuzeit überall im Deutschen Reich auch die „niederen Schulen“ in den Markgrafschaften. In der Mitte des 18. Jahrhunderts lässt der letzte Markgraf Karl Friedrich seine Kirchenbehörde die moderne Vorstellung von einem Bildungswesen erarbeiten, das als staatliche Aufgabe gesehen werden muss, um ein Land wirtschaftlich und kulturell zu entwickeln. In den nachhaltigen Bildungsreformen dieser Zeit entstehen dann die Grundlagen eines differenzierten Bildungswesens für alle Bevölkerungsschichten.