In der vorliegenden Erzählung beschreibt der Joachim Fuchs anhand fiktiver Personen die Ereignisse in Dresden während der Pesterkrankungen der Jahre 1348/49.
Aus dieser Zeit sind kaum Berichte oder Chroniken überliefert. So bemüht er sich, unter Bezug auf anderenorts einsehbare Chroniken die damalige Situation in der heutigen Landeshauptstadt zu rekapitulieren.
Diese Erzählung soll dazu anregen, sich mit der Geschichte unserer Stadt im Mittelalter auseinander zu setzen.
Damals wurde diese Krankheit gefürchtet als eine Geißel Gottes, ein Feind, der nicht zu sehen und nicht zu besiegen war. Es gab kein Entrinnen und der Tod griff scheinbar wahllos seine Opfer. Sämtliche Institutionen versagten und so blühte der Aberglauben und den Menschen war jedes Mittel recht, der Seuche zu widerstehen.
Als das große Sterben vorbei war, dämmerte eine neue Zeit herauf.
Die herkömmlichen Gebräuche und Sitten wurden in Frage gestellt und selbstbewusst forderten nach der ersten Pestwelle die Arbeiter höhere Löhne. In der Folgezeit bekamen Handarbeiter nie wieder solch hohe Löhne wie nach der Pest, da es in deren Folge viel zu wenige Arbeitskräfte gab.
Aber auch in der Lehre der Medizin hinterließe die Epidemie ihre Spuren. Auch wenn der Verursacher der Krankheit erst Jahrhunderte später gefunden werden sollte, so hatten einige scharfsinnige Beobachter die richtigen Schlüsse gezogen.
Hauptursache war die mangelhafte Hygiene in den Städten, die das Ausbreiten der Pest begünstigte. Es dauerte noch viele Jahrzehnte und die Menschen mussten noch einige Pestwellen über sich ergehen lassen, bis durch verbesserte medizinische Versorgung und konsequente sanitäre Modernisierung dieser Seuche der Boden entzogen werden konnte.
Heute kommt die Pest nur noch in entlegenen Gebieten der Welt vor und es gibt genügend wirksame Mittel gegen diese Seuche. Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt und die Wissenschaft führt einen ständigen Kampf gegen die Erreger tückischer Krankheiten.