Mit dem Titel des Sammelbandes Geschichte als ein fremdes Land: Historische
Bilder in Su¨d-Ost-Europa sind die drei Schlu¨sselbegriffe des Buches
genannt. Zunächst signalisieren das Syntagma „fremdes Land“ wie auch
das Wort „Bild“ in seiner spezifischen Bedeutung einer ‚Vorstellung‘ jenen
dezidiert imagologischen Zugang, wie er fu¨r die Reihe „Aachener Beiträge
zur Komparatistik“ programmatisch ist. Das Begriffspaar Geschichte/
Historie hebt zudem die vorherrschende interdisziplinäre Forschungsmethodologie
in ihrer typischen Verflechtung der Untersuchungsgegenstände
mit konkreten Kontexten hervor. Insbesondere die Eingrenzung auf einen
konkreten geographischen Raum verleiht dem Band eine klare regionalwissenschaftliche
Dimension. Die Mehrheit der 31 Beiträge sind Fallstudien
von etablierten Spezialisten fu¨r ältere und neuere Geschichte der Kulturen
und Literaturen des su¨dosteuropäischen Raumes. Gerahmt werde diese von
den Beiträgen von Joep Leerssen, dem fu¨hrenden Imagologen, und Hugo
Dyserinck, seinem Mentor und Begru¨nder der Aachener komparatistischen
Schule.