Erst machte er eine Lehre als Anstreicher und war als Theatermaler tätig, dann studierte er an der Kunstakademie in Karlsruhe: der Landschaftsmaler und Lithograf Karl Biese (1863-1926). Aus dem Bedürfnis heraus, Leben und Kunst neu zu gestalten, wurde Biese Mitglied der Grötzinger Malerkolonie, des Weiteren Mitbegründer des Karlsruher Künstlerbundes, für dessen angehängte Kunstdruckerei Biese ebenfalls tätig war. Auch wird er zur Duhner und Altenwalder Malerkolonie bei Cuxhaven gezählt, die gleichfalls im Kontext des künstlerischen Aufbruchs um die Jahrhundertwende steht. Landschafts- und Naturmalerei sind für Karl Biese zeitlebens wesentlich. Motive, wie er sie an Rhein und Mosel, im Schwarzwald, rund um Karlsruhe oder an der Niederelbe erschaute, fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Ölgemälden und Lithografien. Stimmungen in Natur und Landschaft durch die Jahreszeiten hindurch: Sie prägen das künstlerische Schaffen Karl Bieses besonders. Eindrucksvoll gerade seine Winterbilder, die ihm den Namen „Schnee-Biese“ einbrachten. – In einem monografisch angelegten Band werden die Naturmotive, die Biese zwischen Nordsee und Schwarzwald entdeckte, nun zum ersten Mal zusammenhängend vorgestellt. Ein ausdrucksstarker Katalog, der das Landschaftswerk des Ausnahmekünstlers eindrücklich ins Bild setzt.