Leichenpredigten als Vermittler politischer Normen im Alten Reich und in England stehen hier ebenso im Mittelpunkt wie die Frage, welche Bedeutung Funeralschriften bei der Bildung und Gestaltung dynastischer Erinnerungskulturen im Adel zukommt. Darüber hinaus spannt sich der Bogen der Themen von den Besonderheiten weiblicher Lebenswelten über die Trauerarbeit von Eltern und die Wahrnehmung tragischer Todesfälle bis zur Darstellung von Grenz- und Raumüberschreitungen auf Reisen.


Eingeschlossen in diese Betrachtungen sind auch Leichenpredigten, die in den historischen Siedlungsgebieten der Deutschen in Ostmitteleuropa gehalten und gedruckt wurden. Schließlich präsentiert der Band erste Ergebnisse eines DFG-Projektes, in dem die Forschungsstelle für Personalschriften neue Wege der digitalen und inhaltlichen Erschließung der Leichenpredigten und deren Bereitstellung im Internet beschreitet, um damit zugleich die langfristige Sicherung dieser Quellen zu gewährleisten. Der vorliegende Band versammelt die Vorträge, die 2012 anlässlich des fünften Marburger Personalschriften-Symposions gehalten wurden.