Die Dissertation setzt sich mit den rechtlichen und außerrechtlichen Wirkungen der Verwendung des Sympathisanten-Begriffs im Kontext des RAF-Diskurses auseinander. Ausgehend von der ursprünglichen etymologischen Bedeutung des Wortes Sympathisant wird erarbeitet, welche Sonderbedeutung der Begriff zeitweise im deutschen Sprachgebrauch einnahm, und welche Wirkungen von dem besonderen Wortgebrauch ausgingen. Der häufige Gebrauch des Wortes Sympathisant erschien in den 1970er-Jahren selbstverständlich. Der Ausdruck Sympathisantenszene wurde neben dem Begriff Terrorismus zum Wort des Jahres 1977 gekürt. Der Begriff war Gegenstand der öffentlichen Diskurse zu der Thematik des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland und fand vielfach Widerhall in der belletristischen Literatur. Über die Interpretation ausgewählter literarischer Werke der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die seit den 1970er-Jahren bis heute die rechtliche sowie die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den so genannten Sympathisanten widerspiegeln, eröffnet die Dissertation einen Zugang zu dem besonderen Sprachgebrauch und zu dessen rechtlichen und außerrechtlichen Konsequenzen sowie zu dem Wandel bzw. zu der Abschwächung des Sprachgebrauchs im Laufe der Zeit.