Die in diesem Band versammelten Beiträge sind das Ergebnis eines internationalen Kolloquiums, das im Dezember 2008 am Fachbereich Romanistik der Gutenberg-Universität Mainz (Deutschland) stattfand. Damals ging es den Teilnehmern darum, die Gültigkeit der Konzepte des Erinnerns und des Vergessens sowie ihre komplexen Beziehungen im Kontext der Frankophonie zu hinterfragen. In einer Zeit, in der Erinnerungsfragen die Diskurse und Diskussionen beherrschten, hatte sich die Forschergruppe vorgenommen, die "blinden Flecken" der Geschichtsschreibung - ob literarisch oder nicht - aufzuspüren, die Zensur und Marginalisierung bestimmter historischer Fakten oder die Darstellung bisher verdrängter oder verbotener Bereiche des Gedächtnisses zu belegen sowie ästhetische und institutionelle Fragen zu erörtern. Die kritischen Studien in diesem Band, deren Aktualität nicht aufhört, sich zu bestätigen, beschäftigen sich mit dem Schicksal der senegalesischen Schützen, den unausgesprochenen Ereignissen des Algerienkriegs, den fehlenden Bildern der Sklaverei, den Vergessenen in den frankophonen Literaturgeschichten etc..