Der Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und dem Historiographen Johann David Erdmann Preuß dokumentiert Humboldts geschichtliches Interesse sowie sein Wirken als Förderer der Wissenschaften und bietet einen Einblick in die Institutionalisierung und Verwissenschaftlichung historischer Forschung in Berlin. Humboldts Nachruhm steht in schroffem Gegensatz zu dem unscharfen Bild, welches Historiker bisher von dem wenig bekannten Geschichtsschreiber Preuß entworfen haben. Der Berliner Lehrer und spätere Hofhistoriograph betreute für die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften als Redakteur die Werkausgabe Friedrichs des Großen, die zwischen 1840 und 1856 im Auftrag des Königs herausgegeben wurde. Humboldt gehörte dem Akademischen Ausschuss an, der die Herausgabe leitete. Als enger Vertrauter Friedrich Wilhelms IV. setzte er sich „zur Förderung des geschichtlichen Wissens“ (Humboldt) für den freieren Zugang zu den Archiven ein. Preuß wiederum stellte als Friedrich-Biograph sein Expertenwissen für Anfragen des Königs an seinen Kammerherrn Humboldt zur Verfügung. Unter Mitarbeit von Anna Dietrich, Andreas Henseler, Jens Herold, Anne MacKinney, Laura Nippel, Daniel Stienen und Julia Weidmann.