Welche Auswirkungen haben Erinnerungen auf unsere Identität? Wie beeinflusst die Identität die eigenen Erinnerungen, die im mündlichen und schriftlichen Erzählen weitergetragen werden? Und wie werden Erinnerungen zu literarischen Geschichten? Am Beispiel des deutschen Gegenwartsautors Uwe Timm widmet sich Simone Christina Nicklas diesen Fragen. Unter Einbezug psychologischer, sozial- und kulturwissenschaftlicher Gedächtnis- und Identitätstheorien analysiert sie die gesamten Prosawerke Timms – von ""Heißer Sommer"" bis ""Freitisch"". Dabei wird einerseits der biografische Hintergrund Timms beleuchtet, die Bedeutung seines Schreibens herausgearbeitet, und andererseits die Auseinandersetzung mit Erinnerungen und dem „So-Geworden-Sein“ der Erzähler und Figuren in Timms Werken fokussiert. Mit ihrer Studie macht Nicklas die literarischen Strategien Timms in der Gestaltung von Erinnerung sichtbar und zeigt, dass Erinnern stets ins Innere führt.