Keine literarische Ausdrucksform ist so sehr auf das Aussetzen der Verständnisroutine angelegt, mithin auf Verzögerung, wie die Lyrik. Sie blockiert über die Art, wie sie mit Sprache umgeht, sei es in metrischer, rhythmischer oder klanglicher Hinsicht, ein schnelles, ungehindertes Lesen und erzwingt durch das, was man gebundene Sprache nennt, ein Verweilen und Innehalten, und zwar im Kernbereich dessen, was als Literatur gelten kann, weil es weder semantisch noch kommunikativ naheliegend ist. Vor diesem Hintergrund gehen die Autoren des Bandes der besonderen Bedeutung der Lyrik für das Lesenlernen nach und entfalten sie in philosophischen, pädagogischen, psychologischen, musik- und literaturwissenschaftlichen sowie fachdidaktischen Reflexionen.

ANJA POMPE ist Literaturdidaktikerin und wissenschaftliche Assistentin an der Universität Rostock.

DIE AUTOREN:

Georg W. Bertram
Heinrich Bosse
Hans-Heino Ewers
Hans Ulrich Gumbrecht
Arthur M. Jacobs
Annette Kinder
Hermann Korte
Alexander Košenina
Annegret Lösener
Hans Lösener
Thomas Möbius
Jakob Ossner
Anja Pompe
Ernst Pöppel
Kaspar H. Spinner
Michael Steinmetz
Jörg Zirfas
Gesa zur Nieden