Sophie Mereaus (1770-1806) umfangreiches Werk kennzeichnet eine charakteristische Verschmelzung der differenten literarischen Strömungen des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts. Vor allem thematisiert die Autorin auf vielschichtige Weise die omnipräsente Frage nach den Entstehensbedingungen moderner Subjektivität. Diese spezifischen Darstellungsmechanismen von Selbstkonstituierung im Werk Mereaus werden in der vorliegenden Arbeit genau beleuchtet. Dabei zeigt sich nicht nur, dass die Autorin bei der literarischen Darstellung der Thematik über die für Autorinnen der Zeit übliche Fokussierung auf die Darstellung weiblicher Subjektivität weit hinausgeht, sondern dass sie auch den zeitgenössischen Diskurs durch eigenständige Impulse mit prägt.