Vor uns liegt ein Band mit neuen deutschsprachigen Gedichten des Dichters Kito Lorenc. Texte, die hin und wieder auf den Reim zurückgreifen, die das Liedhafte nicht verbergen und an den Sprachgrenzen arbeiten, nicht nur denen zwischen Sorbisch und Deutsch, sondern auch da, wo der Sinn ins Absurde kippt. Durchsetzt ist der Band mit Schmungks, aphoristischen Gebilden aus teils vorgefundenem Wortmaterial, widerborstigen Sentenzen.
"Kito Lorenc erzählt die sorbische Geschichte in seinen Gedichten, wo das spezielle Geschichtswissen übergegangen ist in etwas Universelles, die Ahnung." So schrieb Peter Handke. Und weiter: "Und diese Ahnung geht, gedichtweise, das heißt: Weise des Gedichts, wiederum über ins Bild, in die Bilder, in den Klang, in die Klänge, und wird so Gegenwart, anders als die Vergegenwärtigungen selbst der lebendigsten Geschichtsschreiber."