Sich mit der Geschichte der Germanistik zu beschäftigen, war lange Zeit keine Selbstverständlichkeit. Ulrich Wyss gehörte mit seiner 1979 veröffentlichten Habilitationsschrift zu Jacob Grimms „wilder Philologie“ zu den Pionieren einer kritischen wissenschaftsgeschichtlichen Selbstreflexion. Die 25 hier erstmals in einem Band versammelten Aufsätze aus den vergangenen 30 Jahren prägt eine beharrliche Auseinandersetzung mit den Gründungsmythen der Germanistik und mit zentralen Konstellationen und Situationen der letzten 200 Jahre. Die Beiträge widmen sich insbesondere jenen Persönlichkeiten, deren Portraits charakteristische diskursive Formationen der Geschichte der Germanistik sichtbar werden lassen und heutigen Lesern ein ‚Organon konkreten Forschens‘ an die Hand geben.