Der Dialog zwischen Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten beachtlich intensiviert. Diese Einführung präsentiert die Erziehungs- und Unterrichtsmodelle in Waldorfschulen und -kindergärten – von der kollegialen Organisation der Schule über das ganzheitliche Curriculum und das langjährige Klassenlehrerprinzip bis zur goetheanistischen Lehr- und Erziehungskunst. Zudem erhält der Leser einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Waldorfschule, insbesondere über die Lehrer-Schüler-Beziehungen, die Wertorientierungen von Waldorflehrern und -schülern sowie die Erfahrungen und Berufswege von Absolventen dieser Schulen.

Die Waldorfpädagogik hat nach einer fast hundertjährigen weltweiten Erfolgsgeschichte einige innovative Modelle entwickelt, die auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren, zum Beispiel duale und interkulturelle Schulmodelle, Kleinschulen mit altersgemischtem Lernen oder modularisierte Formen der Waldorflehrerausbildung mit internationaler Vernetzung. Dabei geht der Autor auch der Frage nach, wie die heutigen Tendenzen zur Öffnung und Pluralisierung der Waldorfpädagogik mit der wissenschaftlich fragwürdigen Weltanschauung Rudolf Steiners in Einklang zu bringen sind.