Nach zehn Jahren forcierter Ganztagsschulentwicklung in Deutschland spürt die Studie dem Ganztagsangebot von Grundschule und Hort nach. Analysiert wird erstens, wie bildungs- und sozialpolitische Erwartungen in die administrative Rahmung dieser Angebotsform übersetzt werden. Zweitens zoomt die Studie mittels eines ausführlich explizierten ethnografischen Verfahrens in den Alltag an drei sächsischen Grundschule-Hort-Standorten hinein. Sichtbar wird, wie pädagogische Fachkräfte entlang weitgehend impliziter Regeln eine brüchige und teils widersprüchliche institutionelle Struktur mit Inhalten füllen. Gezeigt wird so auf verschiedenen Ebenen das Handeln hinter der bildungsprogrammatischen Kulisse.