Ulrich Kittstein entwirft in dieser außergewöhnlich gelungenen und differenzierten Darstellung ein plastisches Porträt Eduard Mörikes. Sie handelt von der schwäbischen Herkunft und der Familie des Dichters, schildert seinen Bildungsweg und den Verdruss über sein geistliches Amt, erzählt aber auch von seinen Freundschaften und Liebesbeziehungen sowie seiner Aufmerksamkeit für die bewegte Zeitgeschichte. Mörikes Existenz war von tiefen Krisen und großer Lebensängstlichkeit geprägt und durchaus keine friedvolle Idylle. Dennoch ging aus ihr eine einzigartige Poesie der spielerischen Anmut, schönen Muße und heiteren Geselligkeit hervor, die ihren dunklen Untergrund allerdings nie verleugnet. Das Buch macht den Leser mit den großen Gedichten Mörikes und seiner reichen Erzählprosa vertraut und eröffnet zugleich vielfältige Einblicke in Gesellschaft und Alltagskultur des 19. Jh.s.