Keramiken Henry van de Veldes sind ab 1895 bekannt. Noch vor seiner Übersiedlung von Berlin nach Weimar im Frühjahr 1902 fertigte er Entwürfe für Steinzeugfabrikanten im Westerwald, die durch das Landratsamt in Montabaur ausgewählten Werkstätten zugeteilt wurden. In Weimar avancierte die Keramik dann zu einem wichtigen Aufgabenfeld für den Künstler. In seiner neuen Funktion als ›Berater für Industrie und Kunstgewerbe‹ im Großherzogtum Sachsen-Weimar besuchte er Töpfereien im nahe gelegenen Bürgel sowie Porzellanfabriken in Ilmenau und Jena-Burgau. Er verhalf den Herstellern zu neuem Aufschwung, indem er ihre Produkte stilistisch überarbeitete oder gar eigene Entwürfe zur Ausführung überließ. Ferner entwarf er für die Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur in Meißen ab 1903 mehrere Modelle für kostbares Tafelgeschirr. Detaillierte Angaben zu Maßen, Materialien und Herstellungstechniken sowie einer umfänglichen Dokumentation machen den Band zu einem unvergleichlichen Standardwerk. Ergänzt wird der Hauptteil des Buches um Verzeichnisse der herstellenden Firmen und künstlerischen Lieferanten, historischen Ausstellungen und Auftraggeber van de Veldes sowie ein ausführliches Markenverzeichnis. Der in blaues Leinen gebundene Band mit Schuber umfasst 696 Seiten mit mehr als 1600 Abbildungen.

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Ceramics by Henry van de Velde were known as early as 1895. Prior to his relocation from Berlin to Weimar in early 1902, he produced designs for the stoneware manufacturers of the Westerwald; these designs were allocated to select workshops through the Montabaur district administration. In Weimar ceramics rose to a significant field of activity for the artist. In his new capacity as ‟adviser for industry and applied arts“ in the Grand Duchy of Saxony-Weimar, he visited potteries in nearby Bürgel as well as porcelain manufacturers in Ilmenau and Jena-Burgau. He encouraged a revival among these manufacturers by refining their products stylistically and even releasing his own designs for production. Furthermore, in 1903 he started designing several models of luxury tableware for the Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur in Meißen. Detailed information on dimensions, materials, and techniques of manufacture and extensive documentation make this volume an incomparable standard work. The main part of the book is supplemented by indices of manufacturers and artistic suppliers, historical exhibitions, and van de Velde’s clients, as well as a detailed index of markings. In blue cloth with slipcase, Ceramics comprises 696 pages with more than sixteen hundred illustrations.