Marion Deichmann, 1932 in Karlsruhe geboren, verlor ihre Mutter in Auschwitz nach der „Razzia des Wintervelodroms – Rafle du Vélodrome d’Hiver“ vom 16. und 17. Juli 1942 in Paris. Bei dieser Menschenjagd waren insbesondere ausländische und staatenlose Juden für die „Endlösung“ verhaftet und deportiert worden. Alice Deichmann war eines der wenigen Opfer aus Karlsruhe unter den insgesamt mehr als 13.000 Verhafteten jener Tage.
Die Autorin beschreibt die Wurzeln ihrer Familie, die seit Generationen in verschiedenen Regionen Deutschlands lebte und Juden wie Nichtjuden umfasste. Eindringlich schildert sie ihre Erlebnisse, wie sie sie aus ihrer kindlichen Erinnerung bewahrte: die Furcht wegen der antijüdischen Maßnahmen der Vichy-Regierung, die Umstände der Verhaftung der Mutter sowie ihr eigenes Überleben, versteckt bei verschiedenen Familien. Marion Deichmann nimmt die Leserinnen und Leser mit in ihr Leben nach der Befreiung, sie schildert ihr Erwachsenwerden und ihr Pendeln zwischen den Welten, von Frankreich in die USA und zurück. Sie sieht sich heute als Weltbürgerin mit jüdischen, deutschen, französischen und amerikanischen Identitäten.