Der Kriminalroman ist en vogue. Schon ein flüchtiger Blick auf die Bestsellerlisten reicht, um sich der Popularität der Gattung bewusst zu werden. Trotzdem wird der Krimi von den Literatur- bzw. Kultur- oder Medienwissenschaftlern immer noch als bloße Unterhaltungs- und Trivialware angesehen, der ein gewisser schematischer Strukturaufbau zugrunde liegt. Als Kitschliteratur in die Ecke der Belletristik verbannt macht vor allem die Literaturforschung immer noch einen großen Bogen um das Genre. Nach wie vor scheint der vielsagende Satz von Richard Alewyn zu gelten, der Ende der 1960er Jahre konstatierte: "Das Lesen von Detektivromanen gehört zu den Dingen, die man zwar gerne tut, von denen man aber nicht gern spricht."
Dieser Band greift die Frage nach dem entgegen aller Erwartungen weit gefassten, von Vielfalt und Verschiedenartigkeit getragenen Gesamtbild des Krimis auf und bietet eine literaturwissenschaftliche Unter suchung des Variantenreichtums der Gattung.