Angelo Poliziano (1454-1494) zählt als enzyklopädisch gebildeter Gelehrter und Professor am Florentiner Studio sowie als Schöpfer eines facettenreichen poetischen Oeuvres zu den großen Leitfiguren des europäischen Humanismus. Er schuf griechische, lateinische und italienische Dichtungen von weitreichendem Einfluss, schrieb Epigramme, Elegien und Silven; er befasste sich mit der philologischen Erschließung des antiken Erbes und hielt Vorlesungen über Homer, Ovid, Statius und Aristoteles. Die in diesem Band versammelten Studien leuchten zentrale Aspekte der reichen intellektuellen Biographie des Dichters wie des Philologen aus und zeichnen im Dialog mit der jüngsten Forschung ein aktuelles Bild von seiner geistesgeschichtlichen Bedeutung. Besondere Schwerpunkte bilden dabei die Verbindungslinien zwischen dichterischem und theoretischem Werk, das Verhältnis zu anderen Humanisten des mediceischen Florenz und Aspekte der Rezeptionsgeschichte im 16. und 17. Jahrhundert.