»Alle denkenden Köpfe verknüpft jetzt ein weltbürgerliches Band, und alles Licht seines Jahrhunderts kann nunmehr den Geist eines neuern Galilei und Erasmus bescheinen.« Das Buch widmet sich dem Geschichtsdenken Schillers in der Zeit von 1789 bis 1805, jenem Zeitraum zwischen der berühmten Jenaer Antrittsvorlesung »Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?« und dem »Demetrius«-Fragment, an dem Schiller bis zu seinem Tod 1805 gearbeitet hat. Mit Hilfe eines solchen Querschnitts, von den historischen bis zu den dramatischen und geschichtstheoretischen Texten, wird der Nachweis erbracht, dass Schillers Geschichtsdenken keiner linearen Entwicklung folgt: Es führt kein direkter Weg von einem vermeintlich ungebrochenen Vernunftoptimismus der Antrittsrede und dem »Don Karlos« hin zu einem radikalen Geschichtspessimismus der späten Geschichtsdarstellungen und Dramen. Vielmehr ist in diversen Phasen des Schiller’schen Schaffens ein Nebeneinander von Geschichtspessimismus und Vernunftoptimismus zu beobachten.