Emotionen lassen sich nicht auf innerpsychische Vorgänge reduzieren, sie finden auch nicht im Hirn statt, Emotionen haben vor allem mit dem Verhältnis der Menschen zueinander zu tun. In seiner faszinierenden Studie über die „ausrastenden Autofahrer“ und über das Weinen bietet Katz mittlerweile klassisch gewordene Analysen der Emotionen, die hier erstmals in deutscher Sprache vorliegen. Katz zeigt darin etwa, wie Emotionen mit kleinen narrativen Projekten verbunden sind, mit denen wir ihnen einen Sinn verleihen. Daneben sind die Interaktionsprozesse zentral, in denen Emotionen auftreten, denn sie tragen dazu bei, wie unser Körper die Emotionen ausdrückt. Schließlich führen die Emotionen zu einer Metamorphose der körperlichen Sinnlichkeit. Indem eine Person sich ins Lachen, Weinen oder Ärgern hinein und wieder hinaus begibt, ändert sich der sinnliche Rahmen ihres Handelns. Diese Veränderungen betreffen den ausführenden Körper.