Am Beispiel von zehn deutsch-österreichischen Beamtenfamilien werden die beruflichen Karrieren und Lebenswelten der Familien auf der Grundlage veröffentlichter und unveröffentlichter Quellen über mehrere Generationen hinweg bis 1918, zum Teil auch bis 1945, skizziert. Eine besondere Berücksichtigung findet dabei die Frage, welche Faktoren die Akkulturations- und Assimilationsprozesse an die polnische und gegebenenfalls an die ukrainische Gesellschaft bei den von der Wiener Regierung seit 1772 versetzten oder in deutschen Gebieten angeworbenen Beamten und ihren Familien begünstigt oder gehemmt haben. Vor dem Hintergrund der Geschichte Galiziens werden der Aufbau des deutschsprachigen Verwaltungs- und Schulwesens sowie die kulturellen und gesellschaftlichen Kontakte der deutsch-österreichischen Beamtenfamilien mit Polen, Ukrainern und Juden in dem an der Peripherie der Habsburgermonarchie gelegenen Kronland skizziert sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmungen der deutsch-österreichischen Beamten, die von zahlreichen stereotypen Vorstellungen geprägt war, beleuchtet. Im Zentrum dieser Studie steht die Frage, wie es trotz der bis Ende der 1860er Jahre dominierenden deutschen Amts- und Unterrichtssprache in Galizien schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Akkulturation und Assimilation eines Teils der Kinder und Enkelkinder der deutsch-österreichischen Beamten an die polnische Gesellschaft kam. Die in polnischer Sprache erschienene Habilitationsschrift wurde 2011 mit dem Wacław Felczak und Henryk Wereszycki-Preis der Polnischen Historischen Gesellschaft, der Historischen Fakultät der Jagiellonischen Universität und des Literarischen Verlags in Krakau ausgezeichnet.