Dieses Buch macht neugierig. Hier wird aufgezeigt wie sich die Gesellschaft und der Einzelne, der in ihr lebt, sich zum friedlichen Miteinander in menschlicher Würde zu entwickeln vermag. Aus dem Rahmen fallend zeichnet es somit nicht nur Ereignisse der Vergangenheit nach, sondern es zieht, wie nur wenige Bücher, in die Zukunft weisende systematische Lehren daraus. Es ist als Standardwerk ein „MUSS“ für alle Eltern sowie für Berufsgruppen, die in der Lehrtätigkeit, Erziehungsarbeit, Kinderbetreuung, Sozialarbeit, Seelsorge und anderen Zweigen tätig sind. Es sensibilisiert Verstimmungen, Spannungen, Konflikte, Eskalationen und andere, die sich im Zusammenleben von Individuen anbahnen, bereits im Vorfeld zu erkennen, zu klären beziehungsweise zu lösen. Hiermit werden Wege aufgezeigt, den Frieden nicht zu verlieren und damit die Normalität, den Wohlstand und Erfolg zu bewahren. Nach jedem Kapitel erfolgt eine Aufarbeitung in Form einer gesellschaftlichen Spurensuche, wobei es zu ganz neuen Sichtweisen kommt. Es ist erstaunlich, dass Deutschland nach siebzig Jahren beispielhaft für die erfolgreiche Demokratisierung steht und wieder in der Völkergemeinschaft seinen Platz gefunden hat. Entscheidend war vor allem die gegenseitige Zusammenarbeit der West-Alliierten mit der deutschen Bevölkerung für den Wechsel zur Demokratie. Da die Vereinigten Staaten von Amerika unter den Westalliierten federführend waren, wird ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Man denke in diesem Zusammenhang an Amerikas Aufbauprogramm durch den Marshallplan, der nach der Währungsreform das sogenannte Wirtschaftswunder nach sich zog. Nicht zu vergessen die Schulspeisung, Carepakete und Kleiderspenden der amerikanischen Bevölkerung an die Not leidenden Deutschen. Das beherzte Engagement Amerikas führte letztendlich zur verinnerlichten Demokratie der Freiheit, des Friedens und des Wohlstandes. Schon nach dem ersten Weltkrieg suchten die Amerikaner mit ihrem Präsidenten Wilson nach einem sozialverträglichen Weg für die deutsche Bevölkerung, um sie für eine nachhaltige friedliche Demokratie in Europa zu gewinnen. Leider ist es durch die Ablehnung der übrigen Weltmächte nicht dazu gekommen. Wilson wollte einen dauerhaften Frieden ohne Sieger und Besiegte stiften. Er wollte den unterlegenen Deutschen eine zweite Chance innerhalb einer demokratischen Friedensordnung geben. Adolf Stegmiller legt ein bedeutsames Buch vor, das wichtige Einblicke in das gesellschaftliche Erleben und Verhalten der Menschen gewährt, verknüpft mit wegweisenden Lernregeln für ein friedliches Miteinander.