In ihrem neuen Werkzyklus Immersion setzt sich die Künstlerin Jorinde Voigt (*1977, Frankfurt am Main) wieder mit dem Unsichtbaren auseinander: Wie nehmen wir etwas wahr? Immersion, die Erfahrung der vollständigen Absorption, findet in Voigts Arbeiten einen performativen Ausdruck. Jedes Werk geht aus einer Abfolge von Handlungen hervor, die mit dem formatfüllenden Eintauchen des Papiers in Farbe beginnt. Im Zentrum jeder Komposition schwebt die Figur des Torus, einer archaischen, topografisch-mathematischen Form, die Voigt als Modell für Wahrnehmung begreift; hinzu kommen Notationen. Der Zyklus umfasst verschiedene Formate, Techniken und Materialien, darunter Tinte, Bleistift, Pastell, Gold, Kupfer und Aluminium. Die Publikation stellt den 2018 entstandenen Zyklus in zahlreichen Bildtafeln vor und gibt dokumentarische Einsichten in den künstlerischen Entstehungsprozess.

AUSSTELLUNG
Horst-Janssen-Museum, Oldenburg
31.8. – 3.11.2019

In ihren Zeichnungen entwickelt JORINDE VOIGT (*1977 in Frankfurt am Main) eine Art Zeichencode, der ausgeprägt subjektiv und individuell erscheint und strengen Regeln und Systemen unterworfen ist. Ihre Notationen entwickeln dabei Bildräume, die in einem zeichnerisch-philosophischen Prozess die Welt in die ihr zugrunde liegenden Parameter, wie Distanz, Geschwindigkeit, Himmelsrichtung, Frequenz, Popcharts, Genres und anderes mehr, auffalten und die Gleichzeitigkeit all dieser Möglichkeiten offenbaren.