Der Sammelband «Interpretationskulturen» versammelt Beiträge aus Literaturdidaktik und Literaturwissenschaft, zu deren Kerngeschäft das Interpretieren literarischer Texte gehört. Bisher finden sich aber kaum Ansätze zur gemeinsamen Reflexion von Praktiken, theoretischen Modellierungen und Normen in den jeweiligen Praxisfeldern. Die entsprechenden Diskurse in Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik berühren sich kaum. Der Band unternimmt deshalb den Versuch, Fragen nach Zielen und Funktionen des Interpretierens, nach dem Verhältnis von Theorien und Methoden, dem Zusammenhang von Rationalisierbarkeit und Vermittelbarkeit und dem Potenzial eines praxeologischen Forschungszugangs aus literaturwissenschaftlicher und literaturdidaktischer Perspektive zu diskutieren.