Das hatte sich Dieks, wohlhabender Bauer auf Hof ten Modenkotte, schön ausgedacht: Seine Tochter Marie war im heiratsfähigen Alter und es müsste sich doch mit etwas Nachhilfe und Überredungskunst ein passender Heiratskandidat finden, sprich, ein Bauernsohn von einem der größeren Nachbarhöfe. Sein Motto lautete: „Vörsuorgen kümmp vör Suorgen“. Zukunft und Erbe des Hofes sollten nicht dem Zufall überlassen werden. So war es immer gewesen. Land zu Land und Geld zu Geld, so dachte der alte Bauernstand. Aber Marie zweifelt an den Plänen ihres Vaters. Als sie mit dem Sohn einer kleinen Bauernstelle anbandelt, hängt der Haussegen ziemlich schief. Wie gut, dass Jens, der langgediente Knecht des Hofes, noch ein Wörtchen zu sagen hat.

Egidius Wientjes veröffentlichte diesen Lokalroman 1946. Eingebunden in die liebevolle Beschreibung der Twenter Landschaft im Osten der Niederlande sowie in die Schilderung alter bäuerlicher Sitten und Gebräuche entwickelt sich im Zyklus der Jahreszeiten eine Liebesgeschichte mit reichlich Hindernissen. Ob Marie ihre wahre Liebe doch noch findet ?

Die niederdeutsche Übersetzung basiert auf einem Ortsdialekt des ravensbergischen Platt im Norden des Kreises Herford/Ostwestfalen und bietet allen Liebhabern der plattdeutschen Sprache einen unterhaltsamen Lesestoff, incl. Erklärungen und einer Wörterliste zum besseren Verstehen.

Bedenket, wat de Luüe oll jümmer wusst hät: „Fräien es kein Piarhannel“. Load´t jäi metniéhmen näah Hoff Modenkotte, sedd´t jäi stickum un in Gedanken vör de greode Näienduür odder in´n Schatten unner de heogen Eiken dal un lustert teo!