War das 20. Jahrhundert das Jahrhundert der Lager, wird das 21. Jahrhundert womöglich das Jahrhundert der Flucht–zumindest erscheint es
uns so, weil die Katastrophen an der Südflanke Europas mit ihren schrecklichen Bildern sich kaum aus dem Sinn vertreiben lassen. Doch Flucht, Vertreibung und Wanderung gehören immer schon zum Grundarsenal gesellschaftlicher Entwicklungen–Anlass genug, grundsätzlich darüber nachzudenken, woher man flieht, vor allem aber, wohin und warum – und ob es hilft.