So sehr die Linguistik das ,Kochrezept‘ als Prototyp für den Begriff „Textsorte“ schätzt, so sehr unterschätzt sie bis heute den Wandel ebendieser Textsorte im Laufe der letzten 30 Jahre. Weitgehend unbemerkt ist bislang auch die Vielfalt der Kommunikation und Kommunikationsformen rund um das Essen und Kochen in den Sprachwissenschaften geblieben.
Ausgehend davon soll das OBST-Heft „Brot und Spiele – Sprache, Kochen und Essen“ einen ersten Versuch darstellen, über den Tellerrand der Linguistik zu schauen und dabei sowohl die schriftliche als auch die mündliche Kommunikation in den Blick zu nehmen. Dabei möchte der Band die Diskussion in genanntem Themenfeld (neu) eröffnen und dazu ermutigen, sich – gern auch mit Bezug auf die Angewandte Linguistik – dieser ohne Zweifel interessanten und mit Blick auf die Alltagskommunikation relevanten Themen anzunehmen. Lassen Sie sich das Heft schmecken!

Inhalt:
Hermann Cölfen: Brot und Spiele – Sprache, Kochen und Essen: Einführung;

Ulrike Haß: Kochen als enzyklopädische Herausforderung;

Maurice Kauffer: Weißwein oder Rotwein? Zu den Adjektiven der Weinsprache;

Bernd Spillner: Reden und Schreiben über Essen und Trinken;

Claudia Schirrmeister: Vermisste Reflektionen: Die Kochbuchrezension im Schatten des Kochbuchs;

Anna Wolanska: Das E-Kochrezept – Gegenwart oder immer noch Zukunft?;

Thomas Vilgis: Brot und Sprache: Verständliche Wissensvermittlung unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Aspekte von Lebensmitteln;

Beate Weidner: prodesse et delectare, wenn Lanz kocht! Kommunikative Verfahren der Herstellung von Infotainment in einer TV-Kochsendung;

OBST – Aktuelle Diskussionen:
Fatemeh Rouhi: Neue Anforderungen an das Deutschstudium im Iran. Veränderte Ausgangsbedingungen durch zunehmende Zahl von Zweitsprachlern