Der Predigt in der Karolingerzeit hat die historische Forschung bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl sie in der Gesetzgebung seit der Admonitio generalis von 789 eine große Rolle spielte. In diesem Text forderte der fränkische König Karl der Große nicht nur die Bischöfe und Priester auf zu predigen, sondern gab gleichzeitig auch die Inhalte vor. Tatsächlich setzt im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts eine reiche Überlieferung von Predigthandschriften ein. Auf Basis dieser Überlieferung würdigt das Buch erstmals umfassend die gesellschaftliche Bedeutung, die der Predigt zur Zeit Karls des Großen zukam: Es untersucht ihr Verhältnis zu den Kapitularien und beleuchtet dabei ihre bisher kaum beachtete Funktion als politisches Instrument im Reich Karls des Großen.