Diese Gedichte, in den Schützengräben des 1. Weltkriegs geschrieben, zählen zu den wichtigsten & ergreifendsten Texten gegen den Krieg.

"Soldaten! Alle! / Entblößt Eure Narben auf den Marktplätzen. / Reißt Eure Wunden auf. / Hebt Eure Krücken, Kriegskrüppel, in den belebtesten Gassen. / Kriegsblinde, Eure leeren Augenhöhlen. / Kriegskranke, zeigt Eure Schwären öffentlich. / Eure Hungerleiber, Heimkrieger. / Bräute, Witwen, Mütter, / Tragt Eure Tränen aus Euren Kammern in die lauten Städte. / Haltet sie sichtbar hoch, Eure verwaisten Kinder. / Liebe zum Vaterland? / Antwortet den höllischen Versuchern mit der ganzen Wahrheit: / Öffnet Euch, Erde und Meergrund. / All Ihr Hingemetzelten, Zerrissenen, Vergifteten, Vermissten, Gefangenen: / Steigt quälend auf. / Ein warnendes Gewissen unserem wachen Tag. / Ein drückender Alp unseren Nachtträumen. / Vaterland ist ein tönendes Erz. / Und der Tod fürs Vaterland eine klingende Schelle. / Und Ihr, all Ihr in Tränen und Elend Überlebenden. / Bekennt: / Lieben werden wir Eure Feinde. / Ihr wollt uns dafür erschießen? ..."
Aus "An Alle"

Die Schande

Gedichte eines dienstpflichtigen Soldaten
aus der Mordsaison 1914-1918

Der Text folgt dem Text der Erstausgabe:

Die Aktions-Lyrik [Bd. 7]
Hg. von Franz Pfemfert
Berlin-Wilmersdorf: Verlag Die Aktion, 1922