Die Germanistik tut sich traditionell schwer damit, die literarische Epoche von 1933 bis 1945 als ganze in den Blick zu nehmen. Überblicksdarstellungen behandeln zumeist entweder ‚Exilliteratur‘ oder ‚NS-Literatur‘ bzw. ‚innere Emigration‘.
Dieses Buch führt anhand ausgewählter Autoren und Texte exemplarisch in zentrale Probleme, Themen und Tendenzen der deutschsprachigen Literatur zwischen 1933 und 1945 ein und stellt dabei die wichtigsten Forschungsfelder und aktuelle Debatten vor. Neben weniger bekannten Schriftstellern wird eine Reihe kanonischer Werke von Autoren wie Bertolt Brecht, Thomas Mann oder Ernst Jünger in längeren Einzelanalysen vorgestellt. Dabei werden auch die unterschiedlichen kulturpolitischen und sozialen Rahmenbedingungen des Schreibens im NS-Staat und im Exil dargestellt. Ausblicke richten sich auf den Bereich der Massenkultur sowie des Unterhaltungs- und Propagandafilms. Begriffe wie Exilliteratur und ‚innere Emigration‘ werden kritisch hinterfragt und in ihrer historischen Semantik erläutert. Ebenso wird das Problem der Epochenbegrenzung – die Frage nach Kontinuität und Diskontinuität der deutschen Literatur – diskutiert.
Die Einführung eignet sich zum Selbststudium, aber auch zur Vorbereitung von Vorlesungen und Seminaren. Ein ausführliches Sach- und Personenregister ermöglicht eine schnelle Orientierung und die gezielte Suche nach einzelnen Autoren und Begriffen. In die Darstellung integrierte kurze Forschungsberichte und eine umfangreiche Bibliografie weisen den Weg zu einer vertiefenden wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Literatur jener Zeit.