Hans Schneider war um 1500 Sprecher der Städte Augsburg und Nürnberg, er stand zudem in Diensten Herzog Christophs von Bayern, Kaiser Friedrichs III. und Maximilians I.
Bekannt ist er in erster Linie als Verfasser politisch-historischer Ereignisdichtungen und scheint eher im Nebenerwerb drei Minnereden, ein Pestgebet und ein Märe geschrieben zu haben.
Die als Dissertation vorgelegte Monographie dokumentiert erstmalig in größerem Umfang Leben und Werk Hans Schneiders. Neben das biographisch-archivalische Material zur Augsburger und zur Nürnberger Periode tritt eine ausführliche Übersicht und Darstellung der in über vierzig Handschriften und Drucken überlieferten 23 Texte. Die Heterogenität des Œuvres zeigt sich in den exemplarischen Untersuchungen, in denen Fragen nach dem Sprecher und Herold, dem politischen Umfeld und der Kommunikationssituation um 1500 die Möglichkeiten wissenschaftlicher Herangehensweisen erproben lassen. In den Fokus rücken dabei unter anderem die Hinrichtung des Bürgermeisters Ulrich Schwarz, panegyrische Dichtungen auf Herzog Christoph und auf das sächsische Annaberg, aber auch Katastrophenkommunikation, Kriegsberichterstattung und die nicht-historischen Reimpaardichtungen.