Warum sind die Gelehrten plötzlich daran interessiert, nicht in Latein zu schreiben, sondern auf Deutsch? Wie kommt es, dass erzählende Literatur immer mehr gefragt ist? Gibt es neue Leserschichten? Wie gestaltet sich dabei die Rolle der Frauen? Sind die Regierenden an einer Zunahme von Lesenden interessiert? Nimmt die Neugier auf das durch die sogenannte kopernikanische Revolution und die Entdeckungsreisen errungene Wissen zu? Welche Rolle spielen die öffentlichen Debatten? Entlang solcher und anderer Fragen verfolgt der Autor nicht nur die Geschichte der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert, sondern auch den Aufstieg der deutschen Sprache zu einer europäischen Kultursprache.

Karol Sauerland, Germanist, Philosoph und Historiker, em. Prof. der Warschauer Universität, lehrt gegenwärtig an der Pommerschen Akademie in Slupsk/Stolp. Gastprofessuren in Zürich, Amiens, Frankfurt/M., Berlin (FU), Hamburg, Kassel (Franz-Rosenzweig-Professur), Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, Autor und Herausgeber zahlreicher Buchpublikationen (u.a. Polen und Juden zwischen 1939 und 1968, 2004; Literatur- und Kulturtransfer als Politikum am Beispiel Volkspolens, 2006; Das Phänomen der Denunziation, 2012) und wissenschaftlicher Artikel zur Literaturgeschichte vom 18. bis zum 20. Jh.; Artikel in der FAZ, NZZ, SZ und anderswo zu Gegenwartsfragen.