Das Jubiläum ihres 90-jährigen Bestehens im Jahr 2014 nahm die Ortsvereinigung Hamburg der Goethe-Gesellschaft in Weimar e.?V. zum Anlass, sich erneut mit Goethe zu beschäftigen. Im Mittelpunkt standen diesmal „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Die Wahlverwandtschaften“, „Hermann und Dorothea“ sowie seine umfänglichen und leidenschaftlichen Forschungen auf naturwissenschaftlichem Gebiet. Insgesamt ging es um Zusammenhänge von Literatur, Natur und Gesellschaft. Prof. Benedikt Jeßing (Bochum) deutet Goethes „Meister“-Roman auf der Folie von Schillers Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“. „Wie liest man einen der meistinterpretierten Romane der deutschen Literaturgeschichte?“, fragt Dr. Helmut Hühn (Jena) eingangs seines Essays. Alchemie, Naturdeutung, Geologie, Anatomie, Metamorphosen der Pflanzen und Tiere, Farbenlehre und Meteorologie waren Goethe wichtig. Dr. Margrit Wyder (Zürich) setzt sie in Bezug zum literarischen Werk, dessen Einmaligkeit sie auch aus diesen Interessen herleitet.